Der Preis für ein Unternehmen

Bei Unternehmenstransaktionen wird der Preis oftmals anhand der Multiplikation des Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen EBITDA mit einem Faktor „x“ verhandelt. Das EBITDA entspricht der Ertragskraft des Unternehmens, wodurch sich Vergleiche zu Preisen anderer Unternehmen ziehen lassen. Während der Wert eines Unternehmens nur durch eine Unternehmensbewertung gemäß Standard IDW S1 bestimmt wird, kann der Preis anhand der vereinfachten Methode diskutiert werden.

Klar ist, dass bei der Multiplikatormethode der Preis für das Unternehmen mit der Ertragskraft steigt. Doch was kann man tun, um den Faktor „x“ zu beeinflussen?  Der Multiplikator zeigt das Verhältnis der Ertragskraft zu aktuellen Transaktionspreisen. Die Methode lässt Spielraum, denn was genau Gegenstand der gezahlten Kaufpreise war, für die Multiplikatoren veröffentlicht werden, bleibt oftmals unklar.

Multiplikatoren bewegen sich in einem Korridor, der die Chancen und Risiken der Unternehmen widerspiegelt. Es geht um die Nachhaltigkeit des bislang erzielten Gewinns und die Möglichkeit, das Geschäftsmodell gewinnbringend auszubauen. Zukünftige Chancen und Risiken werden durch Kennzahlen auf Basis von Finanzdaten und Informationen bewertet.

Chancen ergeben sich beispielsweise aus der Kundentreue und Kundenneugewinnung, dem Innovationspotenzial, dem Digitalisierungsgrad interner Prozesse, der Modernisierung technischer Anlagen, der Reputation und Reichweite von Marken, der Entwicklung von Umsatz und Deckungsbeiträgen und des Marktes. Dagegen wirken sich die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten und Kunden, schlechte Bonität der Kunden, Abhängigkeit von Fach- und Führungskräften oder eine hohe Fluktuationsrate der Mitarbeitenden als potentielle Risiken eher preismindernd aus.

Prüfen Sie auch ohne Verkaufsabsicht regelmäßig die Prozesse und Geschäftsbeziehungen Ihres Unternehmens und halten Sie nicht zwingend an alten Gewohnheiten fest. Eine gute Unternehmensorganisation hat ihren Preis.